Wussten Sie, dass die Angst vor einem Sturz Ihre Mobilität stark beeinträchtigen kann? Besonders im Alter wird dieses Thema immer wichtiger. Eine Studie von Anders J, Dapp U, Laub S und von Renteln-Kruse W. (2007) hat herausgefunden, dass 50 % der selbstständig lebenden älteren Menschen ein erhöhtes Risiko haben zu stürzen. Gleichzeitig leiden viele von ihnen unter einer starken Sturzangst, die ihre Beweglichkeit einschränkt.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mehr als 30 % der befragten Senioren gaben an, dass ihre Angst vor einem Sturz so groß ist, dass sie bestimmte Aktivitäten meiden – zum Beispiel das Treppensteigen oder das Gehen auf unebenen Wegen. Diese Angst führt nicht nur zu weniger Bewegung, sondern kann auch den sozialen Rückzug und eine Abnahme der Lebensqualität zur Folge haben. Es ist ein Teufelskreis: Weniger Bewegung schwächt die Muskeln und erhöht das Sturzrisiko weiter.
Die Studie zeigt auch, dass 70 % der älteren Menschen, die in den letzten 12 Monaten gestürzt sind, in der Folge eine stärkere Sturzangst entwickelt haben. Und genau diese Angst verhindert, dass sie sich sicher genug fühlen, um aktiv zu bleiben. Doch es gibt Möglichkeiten, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Ein gezieltes Balance- und Krafttraining kann helfen, die Angst zu reduzieren und das Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Wenn Sie Ihre Muskulatur stärken und Ihre Balance trainieren, wird sich Ihr Gefühl der Sicherheit im Alltag verbessern. Schon 15 Minuten tägliches Training reichen aus, um spürbare Erfolge zu erzielen. Dazu gehören einfache Übungen wie das Balancieren auf einem Bein oder das Gehen auf einer Linie.
Es ist auch wichtig, Ihre Wohnumgebung sicher zu gestalten. Entfernen Sie Stolperfallen wie lose Teppiche, sorgen Sie für gute Beleuchtung und bringen Sie Haltegriffe in kritischen Bereichen wie dem Badezimmer an. Diese Maßnahmen können Ihr Sturzrisiko um 20 % reduzieren, wie die Studie zeigt.
Lassen Sie sich nicht von der Angst lähmen – bleiben Sie aktiv und schützen Sie sich so vor Stürzen. Jeder Schritt zählt, und es ist nie zu spät, damit anzufangen.
Publikation: Anders J, Dapp U, Laub S, von Renteln-Kruse W. (2007). „Einfluss von Sturzgefährdung und Sturzangst auf die Mobilität selbstständig lebender, älterer Menschen.“ Z Gerontol Geriatr 40:225-267.